Hauswirtschaftslehrerin gibt Tipps für Reparaturen
Zweites Leben für kaputte Kleider

Repair-Cafe

Wir alle haben sie in unserem Kleiderschrank – die Lieblingsstücke, mit denen wir einfach gerne raus gehen und uns immer wohlfühlen. Doch was, wenn eines davon ein Loch oder einen Riss hat? „Kaputte Kleider verdienen ein zweites Leben“, findet Irmgard Thoma, Fachlehrerin für Haus- und Textilpflege an der Landwirtschaftsschule Abteilung Hauswirtschaft in Nabburg.

Sie zeigte beim Repaircafe der Waldbesitzervereinigung Schwandorf, wie jeder ganz einfach Kleidungsstücke wieder in Schuss bringen kann. Dass das auch ohne Vorkenntnisse wirklich gut geht, zeigt das Beispiel der männlichen Teilnehmer, von denen mancher noch nie einen Knopf angenäht oder eine Nähmaschine bedient hat.

Wertige Kleidung erlaubt Reparaturen

Wenn wir unsere Schmuckstücke auch wie den Augapfel hüten. Irgendwann passiert es: ein Knopf löst sich, wir bleiben mit dem Pullover oder der Lieblingshose irgendwo hängen und es gibt gleich ein großes Loch. So ist es Michael Ring ergangen. Er hat seine Jacke zum Repaircafe mitgebracht, die er von seinem Onkel geerbt hat. „Sie ist bequem und von ganz anderer Qualität als die Jacken heutzutage“, sagt er. Einen kleinen Riss hat sie nun nach jahrzehntelanger Nutzung aber doch. Den möchte er nun reparieren. Zuerst ging es aber an den Klassiker der Reparatur: Knöpfe annähen.

Hauswirtschaftsschule startet wieder im September – Schnuppertag am 12. Mai
Ende September 2025 beginnt ein neues Semester an der Nabburger Hauswirtschaftsschule. Am Montag, 12. Mai, 18 Uhr, gibt ein Infoabend einen Einblick in die Ausbildung an der Fachschule. Die Interessierten erfahren alles rund um Lerninhalte, Organisation und die vielfältigen Berufsperspektiven des Studiengangs. Treffpunkt ist am Nabburger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), Regensburger Straße 51. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 09433/896-0.

Fachkundige Anleitung macht den Unterschied

Hier zeigt sich schnell: Es kommt auf die Details an. Als unbedarfter Reparierer möchte man den Knopf so fest wie möglich anbringen, dass er ja nicht mehr verloren geht. Doch Fachlehrerin Thoma rät genau das Gegenteil: „Ist der Knopf zu fest, reißt er immer leichter ab“, erklärt sie den Teilnehmern. Es sind Details wie dieses, die sie auch ihren Schülern an der Hauswirtschaftsschule beibringt. Die Ausbildung dort ist nämlich sehr fundiert, das wird den Teilnehmern des Kurses schnell klar.

Der Schnellflicken gehört zu den Basics

Von den Knöpfen ging es weiter zum Schnellflicken, der für einfach auszubessernde Stücke und Stellen geeignet ist. Den Flicken schneidet man etwa eineinhalb Zentimeter größer als die schadhafte Stelle und steckt ihn dann auf der Stoffoberseite über dem Loch fest, erklärt Thoma. Diesen befestigt man mit dichtem Zickzackstich. Zum Abschluss lautet Thomas Tipp: Auf der Stoffunterseite die schadhafte Stelle bis zur Naht zurückschneiden. So bleibt der Stoff nirgendwo hängen und der Flicken hält länger.

Mut zur Nähmaschine

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Fachlehrerin Thoma zeigte Michael Ring, wie er den Riss in seiner Jacke stopfen kann.

Den Riss an Michael Rings Jacke möchte Fachlehrerin Thoma mit der Nähmaschine Stopfen. Anfangs schaut Ring etwas skeptisch drein. Er hat Sorge um sein Lieblingsstück. Doch Thoma macht ihm jeden einzelnen Schritt vor: von der Einstellung der Nähmaschine über die Wahl des Fadens und des Stichs bis hin zum eigentlichen Stopfvorgang. Dann wagt er sich auch selbst heran und repariert so seine Jacke. Denn: „Es ist immer gut, wenn man selber nähen kann.“