So "smart" ist mein Zuhause schon? Nicht jedem der rund 15 Teilnehmer der Infoveranstaltung des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung (vlf) Schwandorf sowie des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf war bewusst, wie viele Geräte er oder sie bereits nutzt, die dem Bereich "Smart Home" zugordnet sind.
Der Abend bei der Filiale von Conrad Electronic in Wernberg-Köblitz öffnete dabei so manchem die Augen und zeigte Chancen und Risiken rund um das Smart Home auf.
"Von 'Smart Home' spricht man, wenn verschiedene Geräte miteinander vernetzt sind und miteinander interagieren", klärte Irmgard Thomas, Fachlehrerin für Haus- und Textilpflege an der Hauswirtschaftsschule Nabburg, zu Anfang die Begrifflichkeiten. Geräte, die dieser Definition entsprechen, seien 2022 bereits in 43 Prozent der deutschen Haushalte zu finden gewesen. Auch die ältere Generation interessiere sich für das Thema. Von 2018 auf 2022 habe sich die Zahl der über 65-Jährigen auf 18 Prozent verdreifacht und steige weiter.
"Jeder kommt mit einem ganz anderen Ansatz zum Smart Home", ergänzte Christian Demleitner von Conrad Electronic aus seinen Erfahrungen. Er selbst habe sich zum Beispiel die Frage gestellt: Wie kann ich mein Garagentor auf und zu machen? Jetzt vernetzt auch er selbst zuhause immer mehr Geräte miteinander.
Smart organisieren die Deutschen am liebsten ihre Beleuchtung. Dahinter stehen auch noch Heizkörperthermostate, Sicherheitsvorkehrungen wie Alarmanlagen und Videoüberwachung sowie der Staubsaugerroboter hoch im Kurs. Die Nutzer smarter Geräte erhoffen sich, Heiz- oder Stromkosten einzusparen, aber auch, dank weniger Hausarbeit, mehr Zeit für die Familie und die eigenen Hobbies.
Ob es nun der Kühlschrank ist, in den man mit dem Handy einen Blick werfen kann, wenn man nach der Arbeit noch schnell einkaufen möchte, oder die Waschmaschine, die sich vom Büro aus anschalten lässt – so ziemlich jedes Haushaltsgerät gibt es mittlerweile auch in smart. Das kann, so Thoma, auch zu ganz absurden Fällen führen, wie die Kaffeemaschine, die mit dem Läuten des Weckers auf der Smart Watch angeht, aber erst einmal spülen muss, sodass einem auch hier nicht der Gang zur Maschine erspart bleibt, um nach dem Spülvorgang erst die Tasse für den Kaffee unterzustellen. Oder Fleckenassistenten, die raten, sich das Pflegetikett anzusehen.
Dass man in der Kaffeemaschine die Vorlieben der einzelnen Benutzer einspeichern kann – mal mehr, mal weniger Milchschaum, höhere Temperatur oder eher niedrig – oder die Zimmer- und Gartenpflanzen auch vom Strandurlaub aus gießen kann, sind hingegen durchaus hilfreiche Erneuerungen.
Christian Demleitner und Dominik Punzmann von Conrad Electronic zeigten außerdem, wie Haushaltsgeräte ganz praktisch vernetzt werden können und dabei extrem hilfreich sein können. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, die Heizung automatisch zu regulieren, wenn man das Fenster öffnet oder die Lampe an der Haustür wirklich nur in der Dunkelheit angehen zu lassen. Smarte Geräte können den Menschen nicht ersetzen, ist Irmgard Thoma überzeugt, aber neues Potential ausschöpfen: "Über die Technik findet auch der ein oder andere Mann Zugang zur Hausarbeit", sagte sie schmunzelnd.