Donnerstag, 27. November 2025, 09:00 bis 12:30 Uhr
Forum Kita- und Schulverpflegung - Träger unter sich

Gezeichnete Menschen sprechen miteinander.

© Heike Haas

Die Verpflegung in Kitas und Schulen ist mehr als ein Mittagessen – sie ist ein zentraler Bestandteil des Ganztagskonzepts. Für Träger bedeutet das ständig neue Herausforderungen.

Das Forum Kita- und Schulverpflegung 2025 spannt einen Bogen über die verschiedensten Themen, die für eine gelungene Kita- und Schulverpflegung für Sie als Träger relevant sind. Wir stellen Ihnen u.a. die Möglichkeit des kostenlosen Mittagessens für die Anspruchsberechtigten des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) Außerdem präsentieren wir Ihnen die neue digitale Plattform "Unser Schulessen", die sowohl Sie als Träger als auch Schulen künftig beim Qualitätsmanagement der Schulverpflegung praxisnah unterstützen kann.

Neben einem Praxisbeispiel wie der Ganztag gelingt, stellen wir Ihnen Ernährungsbildungs-Angebote für die Ferienbetreuung vor.
Weiterhin sind Vertreter der Regierung Oberpfalz zu Fragen rund um den anstehenden Ganztagsbetreuungsanspruch mit dabei. Diskutieren Sie über Ihre Erfahrungen gemeinsam mit anderen Trägern und knüpfen Sie wertvolle Kontakte.

Des Weiteren sind Vertreter der Regierung Oberpfalz zum Austausch rund um den anstehenden Ganztagsbetreuungsanspruch mit dabei. Zudem wird es die Möglichkeit für Austausch und Vernetzung untereinander geben.

Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit anderen Fachleuten auszutauschen, Best Practices zu teilen und innovative Konzepte zu diskutieren, die den besonderen Anforderungen der Ganztagesbetreuung gerecht werden.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und darauf, gemeinsam mit Ihnen die Zukunft der Verpflegung im Ganztag zu gestalten und weiterzuentwickeln.

Ziel der Veranstaltung

Träger sowie kommunale Vertreter und Vertreterinnen informieren sich zu aktuellen Themen der Kita- und Schulverpflegung. Um eine gelungene, gesundheitsförderliche Kita- und Schulverpflegung anbieten zu können, stehen insbesondere Praxisbeispiele und ein Erfahrungsaustausch im Vordergrund.

Veranstaltungsort

Sitzungssaal Bayerischer Bauernverband, Brandlberger Straße 118, 93057 Regensburg

Rückblick

Beim Sachaufwandsträgerforum für Kitas und Schulen im November 2024 informierten Christina Apel und Dr. Katharina Goerg über die Aufgaben und Ziele der Vernetzungsstelle. Eine gute Schulverpflegung setze ausgewogenes und schmackhaftes Essen voraus. Die Gestaltung der Mensa als Wohlfühlort, eine hohe Teilnehmerquote und ein händelbarer Verwaltungsaufwand seien zudem unverzichtbar.
Christina Apel betonte: "Mahlzeit ist Bildungszeit, die pädagogisch begleitet wird." Um das zu erreichen, bewähre sich ein Essensgremium, bei dem alle Akteure mit einbezogen werden.

Verpflegungskonzept

Erst durch das Miteinander und die gemeinsame Verantwortung für die Verpflegung könne die Aufgabe zufriedenstellend bewältigt werden, berichtete Dr. Katharina Goerg. Bei den Herausforderungen helfe ein durchdachtes Verpflegungskonzept, das in sieben Schritten zum Erfolg führt. Beginnend mit der Zielsetzung und Zeitplanung, über eine umfassende Ist-Analyse, werden dann Essensgremium und politisches Gremium einbezogen. Im fünften Schritt wird schließlich das Verpflegungskonzept verschriftlicht. Abschließend stimmt das Essensgremium ab, gefolgt vom Beschluss des Verpflegungskonzeptes im politischen Gremium.

SachaufwandträgerZoombild vorhanden

© Lara Schwarzenberger

Neu und aktuell
Klaus Rötzer und Annika Trüb, beide Ganztagskoordinatoren der Regierung Oberpfalz, informierten mit ihrem Kollegen Martin Haller, Abteilung Förderung über den "Sachstand zum Ganztagesanspruch – Rechtsanspruch". Rötzer betonte, dass es einen Rechtsanspruch auf den Ganztag gebe. Der Ganztag sei aber keine Pflicht. Anschließend berichteten die Referenten über die Fördermöglichkeiten gemäß des Landesförderungsprogramms. Sie boten einen Überblick mit Beispielen zu den Bereichen MITI, offener Ganztag, gebundener Ganztag, Hort und kooperativer Ganztag.
Eigenes Kochen in der Schule mit höchster Priorität
Für den Praxisbezug stellte die Geschäftsführung, Sonja Hampel und Küchenleitung, Andrea Islinger das Konzept der Montessorischule Sünching vor. Eine eigene Küche zählte für Sie zum wichtigsten Punkt, da so frische Speisen – vor allem mit dem Augenmerk auf Regionalität und ohne Zusatzstoffe – gekocht werden.

Angefangen hatte die Küche mit 40 bis 50 Essen, mittlerweile sind es 140 täglich. Ein angepasster Speiseplan nach Essensvorlieben ohne vierwöchige Wiederholungen förderte die Akzeptanz bei den Kindern. Islinger berichtete, dass die Essensausgabe nach dem Schüsselsystem erfolgt, das aus einem Essenholer und der Selbstbedienung am Tisch besteht. Das Gemeinschaftsgefühl der Kinder und die Rücksichtnahme gegenüber den anderen Essensteilnehmern wurde durch dieses Konzept bereits deutlich gestärkt.

Ein geringerer Einsatz, ein günstigerer Einkauf und ein geringerer Aufwand bei der Einlagerung und der Kühlung waren bei Islinger die entscheidenden Kriterien für eine vegetarische Küche.

Person spricht zu PublikumZoombild vorhanden

© Lara Schwarzenberger

Umstrukturierung der sozialen Einrichtungen in Bezug auf die Verpflegung
Der Bürgermeister der Gemeinde Sengenthal, Werner Brandenburger, erzählte von den Herausforderungen, zwei Kindergärten und eine Grundschule mit jeweils eigenen Frischküchen zukünftig gemeinsam zu versorgen. Durch die steigende Einwohnerzahl und dem Ganztagesanspruch bestehe die Möglichkeit, eine gemeinsame Frischeküche mit regionalen Produkten für alle drei Einrichtungen zu schaffen. Geplant wurde ein neues Schulgebäude mit separater Mensa, Außenbereich, Tiefgaragenplätzen für das Personal, repräsentativem Raum - auch für Kulturveranstaltungen. Brandenburg betonte, das fördere den sozialen Zusammenhalt.
Person spricht zu PublikumZoombild vorhanden

© Lara Schwarzenberger

Nutzen einer Frischeküche für den Ganztag an Schulen
Matthias Boßle stellte das Konzept der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. vor. Mit Hilfe von 30 Frischeküchen an verschiedenen Standorten könnten kürzere Standzeiten der Essen, eine variationsreiche Produktion und bessere Kostenkontrolle realisiert werden. Vorteilhaft für die Akzeptanz bei den Schülern sei zudem die Kommunikation mit der Schulfamilie und das individuelle Kochen vor Ort mit eigenen Speiseplänen. Im Preis sei das Salatbuffet mit einberechnet und übrig gebliebene Nudeln oder Kartoffeln vom Vortag werden als Salat weiterverarbeitet.

Als Problem stellte Boßle dar, dass die DGE-Standards in Städten wesentlich leichter eingehalten werden könnten als im ländlichen Umkreis. Auch der vermehrte Einsatz von Bio-Lebensmitteln sei bisher eher an städtischen Schulen in Regensburg durchgeführt worden.