Rückblick
Fachtagung Gemeinschaftsverpflegung

Koch reicht einen Teller mit Essen

© Getty RF

Unsere Fachtagung Gemeinschaftsverpflegung findet jährlich im Wechsel mit der Fachtagung Kita- und Schulverpflegung statt. Die Fachtagung bietet Ihnen Informationen über aktuelle Themen in der Gemeinschaftsverpflegung und die Möglichkeit zum kollegialen Austausch.

Zielgruppen sind Fach- und Führungskräfte von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, der Betriebsgastronomie und weiteren Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.

Rückblick 2023

Der Trend geht zu bio und regional

"Die Gemeinschaftsverpflegung wird in Zukunft als Vorbild eine sehr viel wichtigere Rolle spielen", sagte Ernährungswissenschaftler und Unternehmer Rainer Roehl bei der Fachtagung Gemeinschaftsverpflegung im Amberger Congress Centrum im Mai 2023. 43 Fachkräfte aus der gesamten Oberpfalz waren dorthin auf Einladung des Sachgebiets Gemeinschaftsverpflegung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf gekommen.
Im Austausch untereinander und bei Fachvorträgen wie von Rainer Roehl informierten sie sich über Wege und Konzepte, ihren Essensgästen mehr Nachhaltigkeit zu integrieren und auch regionale und ökologische Speisen anzubieten.

Gemeinschaftsverpflegungen haben Vorreiterrolle

Bio und regionales Essen – das ist ein echtes Zukunftsthema. "Die Politik zeigt Interesse, und auch die gesellschaftliche Entwicklung geht dahin", stellt Rainer Roehl fest. Der studierte Ernährungswissenschaftler berät Firmen und Einrichtungen des Außer-Haus-Markts. Der Wandel, so Roehl, erlange aber erst dann durchschlagenden Erfolg, wenn ein Umdenken im Kopf eines jeden Einzelnen stattfinde. Hier werden die Gemeinschaftsverpflegungen eine immer wichtigere Rolle spielen.
Machbar werde das, "wenn hochwertige Waren mit Bedacht und in den entsprechenden Mengen eingesetzt werden", sagte Roehl. Den Teilnehmern gab er einen Einblick in aktuelle Entwicklungen und Strategien für mehr Bio und Regio in der Gemeinschaftsverpflegung. Er ging detailliert auf Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Ernährungspolitik, Bio-Lebensmittel und Öko-Modellregionen ein.

Wandel durch Kommunikation

Wandel ist aber selten leicht. Deshalb hatte das Team der Gemeinschaftsverpflegung am AELF Regensburg-Schwandorf rund um Sachgebietsleiterin Anne Wurzbacher auch die Kommunikationstrainerin Rosi Esterhammer eingeladen. "Man muss seine Komfortzone verlassen. Das ist anstrengend." Küche, Service und Gäste müssen alle mitgenommen werden und das müsse deshalb gut kommuniziert werden. "Wir arbeiten mit Menschen, die können wir nicht zwingen, sondern dürfen sie anders motivieren – so, dass sie einen Sinn in der Veränderung sehen."

Kontakte zwischen denen, die produzieren, und denen, die anbieten

Zwei Männer und eine Frau im Gespräch
Zuvor hatten Harald Gebhardt, Leiter des AELF Amberg-Neumarkt, und Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl jeweils ein kurzes Grußwort gesprochen. Behördenleiter Gebhardt freute sich, "dass sich diejenigen, die sich in der Oberpfalz mit dem Essen außer Haus beschäftigen, heute hier wieder in Präsenz treffen können. So entstehen die wichtigen regionalen Kontakte zwischen denen, die produzieren und denen, die anbieten – von der Kita bis zur Senioreneinrichtung."
Hierl zeigte in ihrem Grußwort die Herausforderungen auf, vor denen die Gemeinschaftsverpflegung steht – Kindern soll es schmecken, regional und bio sollen berücksichtigt sein, Allergene seien ein Thema und ein fairer Preis ebenfalls. Deshalb sei es so wichtig, sich – wie heute – auszutauschen und voneinander zu lernen. Anne Wurzbacher, Leiterin des Sachgebiets Gemeinschaftsverpflegung am AELF, stellte die kommenden Veranstaltungen für die verschiedenen Zielgruppen vor und führte durch das Tagungsprogramm.

App soll gegen Lebensmittelverschwendung helfen

Nach der Mittagspause standen zwei verschiedene Foren zur Auswahl. Neben Rosi Esterhammers interaktivem Kommunikationsforum stellte Dr. Dominik Leverenz, Universität Stuttgart, im zweiten Beitrag die App Ressourcemanager Food vor. Das im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelte Tool erfasst Lebensmittelabfälle automatisch und ist in der Gemeinschaftsverpflegung wie auch im Privathaushalt einsetzbar. Antrieb für die Entwicklung war unter anderem auch der Wunsch, eine möglichst automatisierte Lösung anzubieten, also "die Messung in den Küchenalltag zu integrieren, ohne dem Personal zu viel abzuverlangen", so Leverenz.

Diese Veranstaltung wird für die kontinuierliche Fortbildung von Zertifikatsinhabern der DGE, des VDD und des VDOE mit fünf Punkten berücksichtigt.

Ansprechpartnerin

Anne Wurzbacher
AELF Regensburg-Schwandorf
Lechstraße 50
93057 Regensburg
Telefon: 0941 2083-1189
Fax: +49 941 2083-1200
E-Mail: poststelle@aelf-rs.bayern.de