Zukunftswald Neukirchen
Im Zukunftswald Neukirchen finden Sie Stationen zu verschiedenen Themen wie Waldbewirtschaftung, Holznutzung, Naturschutz und Jagd.
Mit diesem Lehrpfad möchte das AELF Regensburg-Schwandorf zeigen, wie die Wälder in unserer Region auf die Auswirkungen des Klimawandels (zunehmende Trockenheit, Schädlingsbefall, Stürme) vorbereitet werden können. Der Waldumbau zu stabilen, ertragreichen Mischwäldern steht im Vordergrund.
Der Pfad ist teilweise schmal, uneben und nicht befestigt. Festes Schuhwerk und eine gewisse Trittsicherheit sind erforderlich. Benutzung auf eigene Gefahr.
Waldumbaulehrpfad Neukirchen
- Länge: 2 Kilometer
- Dauer: ca. eineinhalb Stunden
Anfahrt
Bewirtschaftung
Holznutzung im Klimawandel - Holz nutzen = Klima schützen!
Foto: proHolz Austria
Das ist so viel CO2 wie freigesetzt wird, wenn Sie entweder
- 5.000 km mit dem Auto fahren,
- von München nach New York fliegen,
- ein halbes Jahr Strom verbrauchen,
- 4 Jahre lang ausatmen,
- ein halbes Jahr lang täglich warm Duschen oder
- ein Jahr lang täglich einen Spielfilm im Fernseher ansehen.
Naturschutz - Schützen und Nutzen - Waldbesitzer schaffen beides!
Foto: Waldbesitzerportal
Unzählige Arten sind abhängig von alten und morschen Baumstämmen, Reisighaufen oder alten Ästen. Diese Strukturen sind Heimat von Insekten, Pilzen, Moosen und sogar Tieren wie Wildkatze oder Zaunkönig. Ein wenig "Unordnung" auf dem Waldboden soll sein, denn dies ist extrem wertvoll für einen Wald und seine Bewohner.
Bifangkultur - ein forstgeschichtliches Relikt der Waldbewirtschaftung
Eisenverhüttung, Glaserzeugung und Streurechen hatten über Jahrzehnte zu einer Übernutzung der Wälder geführt.
Foto: H. Sieren
Die aufgelockerte Erde und das Vermengen mit Pflanzenresten sorgte für eine bessere Nährstoffversorgung, als im unbearbeiteten Mineralboden. Die beidseitigen Pflugaufwürfe wurden mit jungen Bäumen, meist Kiefern oder Fichten, bepflanzt. Vor allem in der Jugendphase zeigten die Pflanzen üppigen Wuchs. Auch vor Frost waren sie wegen der erhöhten Position besser geschützt.
Jungdurchforstung
Jungdurchforstung – der Weg zu einem stabilen Bestand!
Eichensaat - Kulturbegründung mit Weitsicht
Vorteile einer Saat
- ungestörte Wurzelentwicklung, für eine hohe Stabilität der späteren Bäume,
- von Anfang an gute Anpassung an die örtlichen Standortsbedingungen,
- vitalste Exemplare lassen sich aus einer hohen Pflanzenzahl auswählen,
- meist entwickelt sich eine gute Holzqualität, weil die Bäume aufgrund hoher Stammzahlen weniger und dünnere Äste ausbilden,
- günstige Verjüngungskosten und die Möglichkeit zur Wildlingsgewinnung.
Weiserfläche - Verjüngungspotential und Schalenwildverbiss beurteilen
Weiserflächen bestehen aus einem Weiserzaun (gezäunte Fläche) und einer Vergleichsfläche (ungezäunte Fläche).
Foto: AELF Passau
Besondere Baumarten im Zukunftswald
Schwarznuss - Juglans nigra
Steckbrief
- Herkunft: USA
- mittelgroßer bis großer Laubbaum
- sturmfest, Pfahlwurzler
- raschwüchsig
- benötigt viel Licht und gute Böden
- Samen essbar
Holzeigenschaften
- äußerst wertvoll, mit schmalem Splint und dunkelbraun-violettem Kern
- Holzgüte ähnlich der Walnuss
Edelkastanie/Esskastanie - Castanea sativa
Steckbrief
- Herkunft: Mittelmeerraum
- mittelgroßer bis großer Laubbaum
- sturmfest, Pfahlwurzler
- erträgt auch Schatten
- kommt auch auf sauerem Boden zurecht
- schmackhafte Früchte (Maroni)
Holzeigenschaften und Holzverwendung
- wertvoll, mit sehr schmalem, weißlichem Splint und gelbbraunem, nachdunkelndem Kern
- sehr hart und dauerhaft
- Verwendungsmöglichkeit ähnlich wie Lärchenholz
Elsbeere - Sorbus torminalis
Steckbrief
- Mittelgroßer bis großer Laubbaum
- sturmfestes Tiefwurzelsystem
- Jungpflanze schattentolerant, später auf Licht angewiesen
- wenig Ansprüche an den Boden, mag Kalk
- leckere Beeren
Holzeigenschaften
- äußerst wertvolles Holz, hart und schwer, sehr biegefest
- rötlicher Farbton, hell, weiß-gelblich bis rotbraun
Schwarzerle - Alnus glutinosa
Steckbrief
- Mittelgroßer bis großer Laubbaum
- Herzwurzler
- bevorzugt nasse, lichte Standorte
- bildet Wurzelknöllchen mit Bakterien, die Stickstoff sammeln
- gefährdet durch Pilzerkrankung
Holzeigenschaften
- leichtes, weiches Holz mit auffällig orange-rötlicher Färbung
- unter Wasser verbaut sehr dauerhaft
Flatterulme - Ulmus laevis
Steckbrief
- Mittelgroßer bis großer Laubbaum
- sturmfest, Pfahlwurzler
- frosthart
- weniger anfällig für Ulmensterben (Pilzerkrankung) als z. B. Bergulme
Holzeigenschaften und Holzverwendung
- wertvoll, mit gelblichweißem Splint und graubraunem Kern, hart, druck- und stoßfest, jedoch nur wenig witterungsbeständig
- wegen der besonderen Maserung oft als Möbel- und Furnierholz sowie als Parkett und im Innenausbau verwendet
Ansprechpartner
AELF Regensburg-Schwandorf - Bereich Forsten
Neukirchner Straße 2a, 92431 Neunburg vorm Wald
Tel.: 09433 8963000
Fax: 09433 8963120
E-Mail: poststelle@aelf-rs.bayern.de