Albert Köglmeier verlässt nach 18 Jahren das Walderlebniszentrum
Ein Botschafter des Waldes

Mehrere Personen im WaldZoombild vorhanden

V.l.: Dr. Michael Roßkopf, Albert Köglmeier und Michaela Zellner

Zwei kundige Hände ordnen Sägespäne und Reisig an einer Feuerstelle auf der Rieglinger Höhe an. Und zwar so, dass später, wenn es schnell gehen muss, jeder Handgriff sitzen kann. Nun zerpflücken sie etwas Watte und legen sie auf einen großen Holzscheit.

Die Hände gehören zu Forstwirtschaftsmeister Albert Köglmeier, der einer Klasse der Pestalozzi-Schule und ihren Lehrern zeigt, wie sie mit Feuerstahl und Watte ein Lagerfeuer anzünden können. Eine Szene aus dem vergangenen Sommer, die pars pro toto für Art und Wirken Köglmeiers steht. Nun wird er vom Team des Walderlebniszentrums (WEZ) verabschiedet. Er hat nach 18 Jahren am WEZ noch einmal eine neue Herausforderung gesucht und eine Stelle an der Waldbauernschule am Kelheimer Goldberg angetreten.

Mit viel Ruhe und einer klaren Botschaft

Mehrere Personen vor GebäudeZoombild vorhanden

Teamfoto des WEZ von 2008

Gespannt folgten Schüler und Lehrer den ruhigen und präzisen Ausführungen Köglmeiers. „Er hat ein großes pädagogisches Gespür und kann damit vom Kindergartenkind bis zu den Senioren alle erreichen. Man merkt ihm seine Liebe zum Wald, aber auch zu den Menschen, beim Zuhören an“, würdigte Michaela Zellner, Leiterin des WEZ, dessen pädagogisches Geschick bei der Verabschiedung. Köglmeier ist ein Urgestein des WEZ, schon seit dessen Gründung im Jahr 2006 „als es noch kein einziges Gebäude an der Rieglinger Höhe gab“, wie er sich erinnerte.
2007 ist das Starterteam dann von Pielenhofen an den jetzigen Standort umgezogen. Seitdem ist Stück für Stück eine ganze Fülle an Lernstationen entstanden, die Klein und Groß, Jung und Alt mit dem Wald vertraut machen sollen: Vom Hüttendorf über einen Barfußpfad bis hin zur Tiersprunggrube, an der man sozusagen mit Eichhörnchen, Hase oder Reh um die Wette springen kann, bis hin zum Arboretum, einem besonderen Garten mit Bäumen aus aller Welt.

Walderlebniszentrum Regensburg
Walderlebnispfad Regensburg

Specht und Pfeil auf einem Wegweiserschild

Der Waldelerlebnispfad des Walderlebniszentrums Regensburg bietet spannende und informative Stationen für ein breites Publikum. Unser Walderlebnispfad kann auch am Wochenende besucht und entdeckt werden!  Mehr

Michaela Zellner

„Ohne ihn, sein enormes Engagement und sein handwerkliches Können hätte das Walderlebniszentrum ein anderes Gesicht. Ohne ihn wäre die Einrichtung nicht die geworden, die sie heute ist. Ohne ihn wäre die Einrichtung eine andere.“
Michaela Zellner, langjährige Kollegin und Leiterin des WEZ

Der Forstwirtschaftsmeister im Haus erspart den Zimmermann

Alles ist aus dem Holz des Waldes vor Ort geschaffen – mit nicht unwesentlicher Beteiligung des Forstwirtschaftsmeisters Köglmeier, der am WEZ deutliche Spuren hinterlässt. Dr. Michael Roßkopf, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf, charakterisierte Köglmeier mit dem bairischen Dialektwort eines „Schanierls“: „Er ist einer, der sich zu helfen weiß, den eine herausragende Problemlösefähigkeit auszeichnet und der einen Sinn fürs Handwerkliche hat.“ Köglmeier selbst ist eigentlich gelernter Landwirt. Da seine Landwirtschaft jedoch nicht für den Haupterwerb ausreichte, sah er sich nach einem weiteren Brotberuf um. „Ich bin nebenbei schon immer gerne in den Wald gegangen. Da lag für mich der Beruf des Forstwirtes nahe“, so Köglmeier. Auf den setzte er noch den Forstwirtschaftsmeister obendrauf. Seit 1991 ist er in der Ausbildung tätig, unter anderem am Goldberg, wohin es ihn jetzt wieder zurück verschlägt.

Er will etwas über den Wald weitergeben

Mann an einer Feuerstelle, um ihn eine Gruppe von KindernZoombild vorhanden

Köglmeier erklärt, wie man Feuer machen kann

Köglmeier lebt und liebt die Arbeit in und mit der Natur. Neben Landwirt und Forstwirtschaftsmeister ist er auch noch Imkermeister und staatlich anerkannter Waldpädagoge. Entsprechend sind ihm der Einklang von Naturschutz, Waldbewirtschaftung und Jagd ein großes Anliegen. Besonders wichtig waren ihm daher die Fortbildungstage der Lehrer. Wald ist vor allem in der Ausbildung der Lehramtsanwärter ein Thema mit ein bis zwei Tagen Fortbildung. Köglmeier hat es immer große Freude bereitet, ihnen „einfach Sachen mitzugeben, die sie als Nichtfachleute den Kindern gut weitergeben können.“