Aufarbeitung läuft
Gewittersturm bei Regenstauf

Sturmwurf bei Regenstauf mit Schutzhelm auf Holzhaufen im Vordergrund, und Freifläche im Hintergrund.Zoombild vorhanden

Sturmwurf bei Regenstauf - ein ungewohnt weiter Blick.

In nur fünf Minuten hinterließ am 27. Juli ein Unwetter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel eine Schneise der Verwüstung auf dem Gebiet der Marktgemeinde Regenstauf. Dies hat auch den dortigen Wald schwer getroffen. Besonders die Wälder im Ellenbachtal, im Steinbachtal und entlang der Straße von Regenstauf nach Schneitweg sind betroffen.

Dort hat der Sturm immer wieder zu Schadflächen zwischen einem halben und mehreren Hektar geführt, auf denen die Bäume ineinander geworfen oder gebrochen sind. Insgesamt geht die erste Abschätzung von rund 25.000 Festmetern aus. Nun geht es an die Aufarbeitung der Schäden. Sie ist bereits in vollem Gange.

Eine Aufgabe für Profis und Harvester

Die Bäume wurden vom Sturm meist flächig geworfen oder gebrochen im Wald. Dadurch liegen sie nun zum Teil übereinander. Oft stehen die Stämme unter Spannung. Beim Abtrennen einzelner Stämme in dem „Verhau“ besteht hohe Gefahr. Solche Situationen lassen sich am besten mit dem Harvester gefahrlos lösen. Daher hat Michael Frank von der Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord die Aufarbeitung für die vielen betroffenen Waldbesitzer übergreifend organisiert. Inzwischen sind drei Forstunternehmer aus der Region mit ihren Maschinen im Einsatz. Das hängige Gelände macht die Aufarbeitung zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Betroffene Waldbesitzer, die bisher noch keinen Kontakt zur WBV haben, können sich gerne bei der Waldbesitzervereinigung melden.

Borkenkäfer erfordert rasche Aufarbeitung

Eine Ansammlung von Personen, Vertreter der WBV, betrachten den entstandenen Schaden.
Weit überwiegend sind fichtenreiche Partien betroffen. Bereits nach vier Tagen fanden sich frische Einbohrlöcher des Fichtenborkenkäfers an den Stämmen. Dies zeigt, wie hoch aktuell die Dichte der Käfer ist. Ohne Gegenmaßnahmen könnte sich in den nächsten Monaten eine so hohe Population der Käfer aufbauen, dass in der Folge auch die noch intakten Bereiche befallen würden. Daher ist es notwendig die Schadhölzer bis zum Herbst aufzuarbeiten und aus dem Wald zu schaffen.

Waldwege gesperrt

Steinbach und Ellenbachtal werden oft von Waldbesuchern zum Spazieren gehen, Joggen oder Radfahren aufgesucht. Aktuell werden sie gebeten, diese Gebiete zur eigenen Sicherheit zu meiden. Beim Einschlag könnten Personen von fallenden Bäumen getroffen werden. Oft hängen noch lose Baumteile und Äste, die herabfallen können, in den Baumkronen. Die Wege werden durch die Aufarbeitung beansprucht. Es liegen regelmäßig (große) Äste und Reisig auf den Wegen. Zur Sicherheit der Bevölkerung werden die Einschlagsorte daher für Waldbesucher gesperrt. Nach dem Abschluss der Arbeiten sind die Gebiete wieder für Waldbesucher offen.

Wie geht es nach dem Aufräumen weiter?

Nach dem Holzeinschlag bleiben sicher unbestockte Flächen von insgesamt 30 bis 50 ha offen. Diese gilt es dann mit zukunftsfähigen, an künftige Temperaturen angepasste Bäume zu bepflanzen. Dazu können die Waldbesitzer die kostenlose Beratung durch die Revierförster der Bayerischen Forstverwaltung nutzen. Auch bei diesen Arbeiten kann die Waldbesitzervereinigung unterstützen. Ziel ist es, dass, auf den geschädigten Flächen wieder stabile Wälder heranwachsen zu lassen, die Wasser und Boden schützen, Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen sind, den Bürgern Erholungsmöglichkeiten bieten und nicht zuletzt den natürlichen nachwachsenden Rohstoff Holz produzieren. Dieser stellt auch sicher, dass die vielen Privatwaldbesitzer ihre Wälder auch in Zukunft pflegen können.