Was jetzt in Fichtenwäldern zu tun ist
Sauber durch den Winter kommen

Konzentriert blickt er sich in seinen Wald um. Er sucht nach eindeutigen Anzeichen bei seinen Fichten an den Baumstämmen wie herabfallende Rinde oder Verfärbungen in den Kronen. Bio-Landwirt und Waldbesitzer Peter Froschhammer aus Thalmassing kontrolliert jetzt im Winter, während die Feldarbeit ruht, seine Wälder auf Borkenkäferbefall. In diesem Sommer war er glücklicherweise weniger stark, als das trockene Frühjahr vermuten ließ. Einige Käferlöcher hatte er trotzdem. Nun trifft er sich mit Revierförster Christoph Sporer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf, um die weiteren Schritte zu besprechen.
Regelmäßige Kontrolle ist das A und O
Auch im Winter sollten Fichtenwälder auf Käferbefall kontrolliert werden.
Borkenkäferbefall im Winter sicher erkennen
Im Winter ist auf folgende Befallshinweise zu achten:
- Am Waldboden hat sich unter Fichten ein grüner Nadelteppich gebildet.
- Die Fichtenkrone wirkt schütter oder verfärbt sich rötlich.
- An den Stämmen sind kleinere Rindenabschläge durch den Specht erkennbar, die der Vogel bei der Nahrungssuche hineingehackt hat.
- Die Rinde platzt nach ersten Frösten flächig ab bei teilweise noch grüner Krone. Ein- bzw. Ausbohrlöcher in der Rinde sind an den Fichten erkennbar.
Praxistipp:
Direkt nach frischem Frost raus in den Wald fahren und nach abfallender Rinde Ausschau halten. Teilweise löst sich diese erst in sechs bis acht Metern Höhe. Oftmals haben die befallenen Fichten sogar noch eine grüne Krone. Genaues Hinsehen lohnt sich!
Warum es wichtig ist, zu handeln

„Wir haben nicht im Griff, ob der Käfer kommt, aber schon, in welchem Ausmaß er Schäden anrichten kann. Wenn wir die Schadhölzer aus dem Wald bringen und klimaangepasste Mischbestände etablieren, können wir das Risiko erheblich senken.“
Revierleiter Christoph Sporer
Wie es weitergehen kann
Drei Fragen an Förster Christoph Sporer
- Wie wird die Käfersaison 2026?
- Die Zahlen an überwinternden Käfern in der Rinde und im Boden ist hoch. Es stehen noch viele Fichten hier in den Wäldern. Eine Prognose abzugeben entspricht eher dem Blick in die Glaskugel. Es steht und fällt immer mit dem Niederschlag. Gut mit Wasser versorgte Fichten haben eine höhere Abwehrkraft als unter Trockenstress leidende Bäume.
- Was kann ein Waldbesitzer erwarten, wenn er einen Termin mit dem Revierförster ausmacht?
- Wir bieten praxisnahe waldbauliche Lösungen, mit denen sich der Waldbesitzer oder die Waldbesitzerin identifizieren kann. Es werden immer mehrere Optionen angeboten, die Entscheidung und auch das Betriebsrisiko liegen am Ende immer beim Waldbesitzer. Ihm soll nichts aufgezwungen oder ein Konzept übergestülpt werden.
- Wenn Waldumbau so wichtig ist: Gibt es dafür auch eine Förderung?
- Im Rahmen der waldbaulichen Förderung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus gibt es Unterstützung. Wer staatliche Fördergelder erhalten will, muss sich innerhalb bestimmter Leitplanken bewegen. Wir beraten Interessierte dazu gerne.
Waldumbaulehrpfad im Stadtwald Hemau
So sieht Waldumbau aus
Der Lehrpfad führt an vielen Beispielhaften Flächen vorbei (Hier eine Tannenanpflanzung).
Naturverjüngung hat man vielleicht schon einmal gehört. Aber Voranbau? Und was ist eigentlich die lockige Else? Viele solcher Fragen treten auf, wenn Waldbesitzende ihr Holz klimafest machen möchten. Erste Antworten dazu finden Interessierte auf dem Waldumbaulehrpfad im Stadtwald Hemau. Mehr
Örtliche Zuständigkeit der Forstreviere

Die Försterinnen und Förster des Bereichs Forsten am AELF Regensburg-Schwandorf kümmern sich um den Wald und sind Ansprechpartner für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer.
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