Weidener Landwirtschaftsschüler pflanzen Hecke
Ein neues Wohnzimmer fürs Rebhuhn

"Rebhuhn, Hase und Co haben heute wieder ein Stück Lebensraum gewonnen", sagt Balduin Schönberger, Wildlebensraumberater am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf. Er hat zusammen mit 18 angehenden Wirtschaftern für Landbau der Landwirtschaftsschule Weiden in Iffelsdorf bei Pfreimd auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Renate Dietl Ende November 2023 eine lebendige Hecke gestaltet.

Die Aktion ist Teil des Projekts 'Modellgebiet Rebhuhn Mittlere Oberpfalz' und wurde vom Bayerischen Jagdverband (BJV) gefördert.

Landwirtin will Rückzugsort für Tiere schaffen

HeckenpflanzungZoombild vorhanden

Landwirtin Renate Dietl

Die neue Hecke schmiegt sich mit etwas Abstand an einen Bach, der vom oberhalb liegenden Wald abwärts am Feldstück von Renate Dietl entlangfließt. In drei Reihen stehen nun dort im Abstand von jeweils etwa eineinhalb Metern Schlehen, Kornelkirschen, zahlreiche Wildrosenarten, Vogelbeeren, Haselnüsse und Weißdorn, „um einfach die Biodiversität zu steigern, um Lebensräume zu schaffen, um vielleicht den Tieren einen Rückzugsort zu geben“, sagt Dietl. Ausgewählt hat die gelernte Gärtnerin die Pflanzen selbst.

Renate Dietl erklärt, warum sie sich für einheimische Pflanzen entschieden hat:

Nach zwei Stunden waren mehrere hundert Pflanzen gesetzt

HeckenpflanzungZoombild vorhanden

Die Landwirtschaftsschüler packten kräftig an.

„Eine Hecke zu pflanzen ist kein Hokuspokus, relativ kostengünstig und geht schnell. Das konnten wir heute zeigen“, stellt Wildlebensraumberater Schönberger fest, der Renate Dietl bei der Anlage der Hecke beraten hat. Dies wollte er auch den jungen Landwirten zeigen. Und in der Tat: Nach etwa zwei Stunden waren mehrere Hundert Pflanzen eingesetzt. Ergänzt wird die Hecke noch durch einen Totholz- und einen Lesesteinhaufen. In einem weiteren Projekt sollen die Hecke verlängert und Streuobstbäume gesetzt werden.
Heckenpflanzung

Was bringen Totholz- und Lesesteinhaufen?
- Reptilien, die wechselwarme Tiere mit starkem Wärmebedürfnis sind, können sich dort gut aufwärmen.
- Insekten und Vögel finden hier Material für den Nestbau und können dort Brüten.

BJV und bayerisches Kulturlandschaftsprogramm setzen Anreize

Um die angehenden Wirtschafter für Landbau auf den Geschmack zu bringen, zeigte Schönberger ihnen auch, wie sie mit einer neuen Hecke etwas für die Biodiversität tun können und dies zugleich gefördert wird. Hier gebe es eine Förderung durch den Bayerischen Jagdverband (BJV), die sich für kleinere Vorhaben eigne. Außerdem besteht die Möglichkeit, über das bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) eine Förderung für die Neupflanzung und auch die Pflege bestehender Hecken zu erhalten.

Wildlebensraumberater Balduin zu den Fördermöglichkeiten bei einer Heckenpflanzung

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