AELF informiert über Einsatz von Zwischenfrüchten
Stickstoffwerte, Bodenerosion und Wasser im Fokus

"Es kommt darauf an." Ein Lieblingssatz, den sich Landwirte mit Juristen teilen. Zumal, wenn es um Zwischenfrüchte geht. Dies wurde bei einer Besichtigung des Zwischenfruchtschauversuchs auf dem Betrieb Obermeier in Grub (Gem. Regenstauf) im Juni 2024 deutlich.

Bei der Veranstaltung, die das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regensburg-Schwandorf in Zusammenarbeit mit dem Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura anbot, ging es um Stickstoffwerte, Bodenerosion durch Starkregenereignisse, den Ertrag und die Ansaat mittels einer Drohne.

Ein gut etablierter Bestand nutzt dem Grundwasser

Zwischenfrüchte sind vielseitig einsetzbar. Je nach Zweck kann eine unterschiedliche Herangehensweise geboten sein. Es kommt darauf an. Im Wasserschutzgebiet, in dem der Betrieb Obermeier liegt, helfen sie zum Beispiel, über den Winter Stickstoff zu binden, sodass er nicht ins Grundwasser eingetragen wird. Wichtig ist dazu ein gut etablierter Bestand der Zwischenfrüchte. Im Frühjahr steht er dann wieder nachfolgenden Hauptkultur zur Verfügung. Landwirt Otto Obermeier schafft es jedes Jahr, einen vorbildlich guten Bestand in den Winter zu bringen.
Zwischenfrucht

"Wir behandeln die Zwischenfrucht wie eine Hauptfrucht."
Landwirt Otto Obermeier

Nach der Ernte pflügt er die vorgesehenen Felder und sät schon Ende Juli/Anfang August die Zwischenfrucht aus. Der Erfolg kann sich sehen lassen. "Darüber hinaus konnte er im vergangenen, regnerischen Winter auf seinen Feldern den Niederschlag puffern und die Nitratverlagerung deutlich verringern", so Ludwig Pernpeintner, Berater am AELF Regensburg-Schwandorf.
Deshalb hat die Gemeinde Regenstauf, die eine eigenständige Wasserversorgungsanlage betreibt, großes Interesse am Zwischenfruchtanbau. Deren Bürgermeister Josef Schindler nimmt sich stets für die Versuchsführungen Zeit und dankte bei seinem Grußwort dem AELF dafür, dass es bereits seit acht Jahren auf dem Betrieb Obermeier die Schauversuche durchführt und damit das Bewusstsein dafür schärft, dass gut entwickelte Zwischenfruchtbestände auch den Landwirten viele Vorteile bringen.

Mit der Drohne gegen Starkregenereignisse

"Starkregenereignisse nehmen angesichts des Klimawandels deutlich zu", führte Georg Mayer, Behördenleiter des AELF, ein weiteres Einsatzfeld von Zwischenfrüchten ein. Der Erosionsschutz werde in gefährdeten Gebieten immer mehr zum Thema. Hier kommt es darauf an, dass die Zwischenfrüchte sich möglichst schnell etablieren und so eine Erosion verhindern.
Die Drohnensaat, die Martin Prey vom Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura im Gasthaus Spanner (Eitlbrunn) vorstellte, könnte hier eine gute Möglichkeit sein. Hier bringt ein Dienstleister das Saatgut etwa zwei Wochen vor der Ernte von Weizen oder Gerste aus, sodass sie noch im beschattenden Schutz des reifenden Getreides keimen können. Neben dem Erosionsschutz ist dies auch für den Landwirt mit relativ wenig Aufwand und Kosten verbunden. "Es ist allerdings anzunehmen, dass pflanzenbauliche Vorteile der Zwischenfrucht wie Unkrautunterdrückung oder die Bindung des Stickstoffs dagegen zurückstecken müssen", sagt Ludwig Pernpeintner. Es kommt also wieder darauf an. Ob das tatsächlich so ist, möchte Pernpeintner in der kommenden Zwischenfruchtsaison bei einem Versuch auf einem der Demonstrationsbetriebe des AELF untersuchen.