Lehrer fertigen Ostergestecke am WEZ
Basteln macht den Kopf frei
Waldgelassenheit fanden Grundschullehrerinnen aus Stadt und Landkreis Regensburg am Walderlebniszentrum (WEZ) auf der Rieglinger Höhe. Umgeben vom Duft, den Stimmen und Pflanzen des Waldes bastelten sie bei strahlender Sonne ein Osternest allein aus Waldmaterialien. Der Nachmittag im Wald wurde in Zusammenarbeit mit dem Schulamt im Rahmen der Lehrergesundheitswoche angeboten.
Lehrer sollen dort neue Energie tanken und vielleicht auch Anregungen für den eigenen Unterricht mitnehmen. Angeleitet wurden sie dabei von Forstwirtin Bianca Schmid. Andrea Bonauer und Praktikant Niklas Recktenwald unterstützten sie dabei.
Lehrerin: WEZ besticht durch vielseitige waldpädagogische Angebote
„Sie machen immer so schöne Veranstaltungen“, schwärmte eine der Lehrerinnen, während sie gerade die letzten Weidenzweige in ihr Ostergesteck hineinflocht. Sie gehört zu den „Stammkundinnen“, die sich immer schon freuen, wenn sie am Veranstaltungsprogramm der Lehrergesundheitswoche wieder Angebote des WEZ finden. Alle waren sie aber schon mindestens einmal mit ihren Schulklassen hier, wo sie unter waldpädagogischer Anleitung den Wald, seine Tiere und Pflanzen kennengelernt haben.
Alles, was wir brauchen, liefert der Wald
Passend zu Ostern hat ihnen Forstwirtin Bianca Schmid gezeigt, wie sie ganz einfach und nur aus Materialien, die man im Wald vorfindet, ein dekoratives Ostergesteck basteln kann. „Wir brauchen eigentlich nicht viel“, sagt Schmid. „Der Wald liefert uns fast alles. Wir müssen es nur nutzen.“ Sie zeigte die vielen getrockneten Schlehen- und Kirschblüten, die Tannen- und Fichtennadeln, verschiedene Zapfen und Blätter, die das Team am WEZ des Jahreslaufs sammelt, um mit ihrer Hilfe Groß und Klein, vom Kindergartenkind bis zum Senioren die Pflanzen- und Tierwelt des Waldes nahezubringen.
Eier lassen sich mit Saft natürlich färben

Mit Johannisbeersaft gefärbtes Ei
Nur bei den Eiern, die natürlich in jedes Ostergesteck hineingehören, wurde ein wenig getrickst. Sie wurden mit Johannisbeersaft gefärbt, der nicht von eigens gesammelten Früchten stammte. „Zum natürlichen Färben eignen sich alle dunklen Säfte. Wir haben auch schon Heidelbeersaft oder Rote Bete verwendet“, sagt Andrea Bonauer, studierte Forstwissenschaftlerin, die Schmid bei der Durchführung unterstützte. Für ein besonders schönes Muster sorgten die Blätter von Walderdbeeren und Baldrian, die die Teilnehmerinnen am Waldboden auflasen und auf die Eierschale legten. Damit diese nicht herunterfielen, stülpten sie vorsichtig einen Feinstrumpf darüber und knoteten ihn zu. So verpackt kamen die Eier in den erwärmten Saft und blieben dort bis zum Schluss. Denn eines braucht es bei dieser Art des Eierfärbens: Geduld.
Schoko-Ostereiersuche im „Dorf“

Fertiges Ostergesteck
An ihren Plätzen fanden die Lehrerinnen eine Holzscheibe vor, in die sie mit einem Akkubohrer in gleichmäßigem Abstand Löcher einbohrten. Wichtig: Es musste eine ungerade Anzahl sein. In die Löcher steckten sie dickere Weidenzweige, die sie auf eine geeignete Länge mit der Astschere kürzten. Das wurden die „Pfosten“ des Miniaturweidenzauns, der entstand, als die Teilnehmerinnen einen Weidenzweig nach dem anderen einflochten. Am Ende wurden die Ostergestecke noch mit Moos befüllt, die übrigen Inhalte – fünf verschiedene Süßigkeiten – mussten sie sich aber erst verdienen. Im „Dorf“, eine Ansammlung kleiner Spielhütten, waren sie versteckt, für jeden genau fünf. Sie machten die Gestecke, die die Lehrerinnen am Ende gut gelaunt und vor allem gelassen mit nach Hause nahmen, richtig schön bunt.