Verkaufsstart für "Mutterkuhles von der Weide"

Es ist feinmarmoriert, fachmännisch vom Metzger zerlegt und gut abgehangen, dabei hauchzart und saftig. Ein feines Steak zum Genießen braucht nicht aus Argentinien importiert zu werden. Und bei der nun startenden Grillsaison schmecken Burgerpatties von Rindern der Rassen Angus, Hereford und Galloway, die auf Oberpfälzer Weiden stehen, sowieso am besten. Die sogenannte Mutterkuhhaltung ist regional, fördert die Artenvielfalt und ist meist biologisch zertifiziert.

Um die Oberpfälzer Marke zu stärken, sollen die Erzeugnisse daraus fortan unter einem gemeinsamen Logo vertrieben werden. Im Raum Regensburg gibt es das wohlschmeckende Fleisch von vor der Haustür ab sofort bei vier Bauernhöfen zu kaufen.

Zum Auftakt trafen sich im März 2023 Mutterkuhhalter auf Ebenbeck’s Biohof in Dürnstetten und erhielten die Teilnahmezertifikate.

Nachfrage und Qualität sprechen für sich

Für die Osterfeiertage und die beginnende Grillsaison deckten sich am Samstag die Kunden mit Braten, Steaks, Burgerpatties und Co ein. Rund 60 Bestellungen sind eingegangen und konnten zwischen 11 und 14 Uhr abgeholt werden. Christin und Andreas Ebenbeck verkaufen in ihrem Hofladen alle zwei Monate ihr Fleisch aus der Mutterkuhhaltung, aber auch Honig, Joghurt oder Eier von anderen Direktvermarktern. Nun verkaufen sie ihr Rindfleisch erstmals unter dem Logo "Mutterkuhles von der Weide. Echt & Ehrlich Oberpfalz".

Neben den Ebenbecks nehmen daran im Raum Regensburg auch

  • Rotviehhof am Jurasteig von Beate und Johann Graml (Kallmünz, Rasse: Rotes Höhenvieh)
  • Simmernhof von Barbara und Simon Weiherer (Mossendorf, Rasse: Angus)
  • Highland Cattle vom Lehenholz von Kerstin und Markus Auburger (Bernhardswald)
Auftakt Mutterkuh-Logo

"Jede Rasse schmeckt anders. Da kann man sich auch einmal durchprobieren."
Konrad Wagner, Zuchtleiter für Mutterkuhhaltung (Archivbild)

Das sagen Verbraucher

Person steht vor einer Haustür und hält Kiste in Händen
Katharina Schmidt aus Nittendorf
"Die Tiere haben viel Auslauf, sie werden gut gepflegt und das Fleisch schmeckt einfach besonders gut."
Person steht auf einem Hof und hält Kiste in Händen
Daniela Cameron aus Regensburg
"Ich kaufe regelmäßig ein, weil wir unser Pferd Jumper hier stehen haben und ich kann auch jeden Tag sehen, wie liebevoll die Ebenbecks mit ihren Tieren umgehen. Ich bin Allgemeinärztin und berate meine Patienten auch immer, dass sie bei Lebensmitteln lieber bisschen mehr Geld in die Hand nehmen und mehr auf Qualität statt auf Quantität setzen."
Person steht mit Tüte vor Haustür
Tobias Glaser aus Kelheim
"Seit ca. zwei Jahren haben wir durch Zufall beim Vorbeifahren durch ein Schild gesehen, dass es da Fleisch zu kaufen gibt. Das haben wir dann ausprobiert und sind dabeigeblieben, weil es echt gut ist. Man merkt, dass das stressfreie Viecher von der Weide sind, das macht sich natürlich auch im Geschmack bemerkbar."

Ziel: Wertschöpfungskette vom Landwirt über den Metzger zum Gastronomen

Rinder aus der Mutterkuhhaltung sind im natürlichen Herdenverband aufgewachsen, wurden von ihren Müttern mit Milch genährt und haben die meiste Zeit in ihrem natürlichen Lebensraum auf der Weide verbracht. Rund 9000 Mutterkühe von insgesamt 12 Rassen stehen derzeit auf den Weiden in der Oberpfalz. "Durch mehr Verkauf ab Hof, im besten Fall sogar mit einer Zusammenarbeit von Landwirt über Metzger bis hin zum Gastronomen soll die Wertschöpfung in der Region bleiben", sagt Matthias Schneider vom Mutterkuhprojekt am AELF Regensburg-Schwandorf.
Ein erster Schritt sei dabei die Etablierung des Logos "Mutterkuhles von der Weide. Echt & Ehrlich Oberpfalz", unter dem möglichst viele Direktvermarkter ihre Erzeugnisse vermarkten sollen. "So werden die Mutterkuhhalter deutlich sichtbarer für die Verbraucher", erhofft sich davon Markus Dirschl, ebenfalls vom Mutterkuhprojekt. Wenn die Verbraucher bei den lokalen Gastronomen das regionale Qualitätsrindfleisch nachfragen, wird es auch für den Wirt von nebenan interessant, Fleisch aus der Oberpfälzer Mutterkuhhaltung in seiner Küche zu verarbeiten.

Eigener Burger zum Auftakt von "Mutterkuhles"

Schon jetzt bieten es einige Gastronomen an, wie das Natur- und Wellnesshotel von DEHOGA Bayern-Vizepräsident Andreas Brunner in Arnschwang (Landkreis Cham) und der Landgasthof Spitzauer bei Nittendorf. Dessen Geschäftsführerin, Stefanie Bösl, hat vor allem regionale und saisonale Produkte auf dem Speiseplan und kann ihren Kolleggen diesen Schritt nur empfehlen: "Regionalität wird heutzutage immer mehr angenommen und der Geschmack ist einfach super." Zum Auftakt des Verkaufs unter dem neuen Logo gibt es bei ihr ab 4. April Burger mit "mutterkuhlem" Bio-Rindfleisch aus der Oberpfalz.

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Projekt
Mutterkuhles Weiderind

Die Mutterkuhhaltung ist für Landwirte oft die einzige Möglichkeit, um das meist extensiv bewirtschaftete Grünland entsprechend verwerten zu können. Bei der Vermarktung der Erzeugnisse unterstützt das Projekt "Regionale Wertschöpfungskette für die Mutterkuhhaltung". Mehr