Wildlebensraumberatung
Wildlebensraum-Modellgebiet Lappersdorf-Pettendorf

Feldhase, Biene und Rebhuhn sind wichtige Bewohner unserer Kulturlandschaft. In Lappersdorf-Pettendorf setzen sich Landwirte, Jäger, Naturschützer und der Markt Lappersdorf gemeinschaftlich und erfolgreich für die Artenvielfalt ein. Das Modellgebiet gibt es seit mehreren Jahren. Die Wildlebensraumberatung am AELF Regensburg-Schwandorf betreut es und entwickelt es weiter.

Lebensräume für Feldhasen und Rebhühner sind historisch durch die Landwirtschaft entstanden. Sie werden in Lappersdorf-Pettendorf mit besonderem Augenmerk erhalten, gepflegt und verbessert. Wildtiere, Lebensräume und die Bewirtschaftung der Flächen durch die Landwirte sind eng miteinander verbunden.

Wildlebensraum-Wanderweg

Wanderweg mit eingezeichneten Stationen aus der VogelperspektiveZoombild vorhanden

Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung

In Lappersdorf befindet sich der erste bayerische Wildlebensraum-Wanderweg. An acht Stationen können sich Besucher über Wildtiere, deren Lebensräume und unsere Landwirtschaft informieren.
Entstanden ist der Wildlebensraum-Wanderweg in Zusammenarbeit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit den vorbildhaft engagierten Landwirten, Jägern, Naturschützern und dem Markt Lappersdorf. Gemeinschaftlich und erfolgreich setzten sich alle Beteiligten für ihre regionale Artenvielfalt ein, ergreifen die Initiative und zeigen Wanderern ihre sichtbaren Ergebnisse.

Die Wildlebensräume befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Station, so dass Sie sich vor Ort ein Bild machen können. Besuchen und genießen Sie den rund vier Kilometer langen Wanderweg mit allen Sinnen und erleben Sie Wildtiere hautnah!

Übersicht der 8 Stationen

An den Stationen erwarten Sie Informationsschilder zu einzelnen Themen mit wissenswerten Fakten:

  • Station 1 – Übersicht Wildtiere
  • Station 2 – Vernetzung/ Bodenerosion
  • Station 3 – Hecken und Gehölze
  • Station 4 – Streuobst
  • Station 5 – Blühfläche
  • Station 6 – Brache / Bienen
  • Station 7 – Tierwelt des Bodens
  • Station 8 – Grünland / Direktvermarktung

Wildlebensraum-Wanderweg

Hauptstraße 130, 93138 Lappersdorf
Länge: 4 Kilometer

Startpunkt Wanderweg (BayernAtlas) Externer Link

Führungen durch die Wildlebensraum-Modellgebiete

Die Wildlebensraumberatung am AELF Regensburg-Schwandorf lädt Interessierte ein, Wildtieren und deren Lebensräume im Wildlebensraum-Modellgebiet Lappersdorf-Pettendorf in der Praxis zu erleben. Wir bieten Führungen für Interessierte aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Verbandswesen und weiteren Gruppierungen. Wir zeigen Entstehung, Hintergründe, Wege und den Erfolg der gemeinsamen Bestrebungen. In den Wildlebensraum-Modellgebieten wird das Motto "Lebensräume verbessern - Wildtiere fördern - Mensch und Natur verbinden" hautnah vermittelt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Ansprechpartner

Balduin Schönberger
AELF Regensburg-Schwandorf
Regensburger Straße 51
92507 Nabburg
Telefon: 09433 896-1419
Fax: +49 941 2083-1200
E-Mail: poststelle@aelf-rs.bayern.de
Glockenblumen

© B. Schönberger

Schild Wildlebensraumwanderweg

© B. Schönberger

Infotafeln Lehrpfad

© B. Schönberger

Landschaft mit Feldern und Gehölz

© B. Schönberger

Fasan

© B. Schönberger

Steinhaufen mit Totholz

© B. Schönberger

Blühstreifen mit Sonnenblumen

© B. Schönberger

Gelege eines Bodenbrüters

© B. Schönberger

Allgemeine Informationen

Wildlebensraum-Modellgebiet Lappersdorf-Pettendorf

Der im Modellgebiete Lappersdorf-Pettendorf eingeschlagene Weg ist ein Musterbeispiel: Wenn sich Beteiligten vor Ort engagieren und agrarpolitische Rahmenbedingungen genutzt werden können, entstehen wildtierfreundliche Lebensräume. Über das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) werden Lebensräume im Ackerbau und im Grünland ökologisch aufgewertet. Das europäische Greening und freiwillige Maßnahmen der Landwirte schaffen weitere, wertvolle Lebensräume. Als wichtiger Partner stellt der Markt Lappersdorf Wildtieren auf seinen kommunalen Flächen weitere Biotope zur Verfügung.

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Lebensräume für die Artenvielfalt - so läuft der Hase

Lage

Lappersdorf liegt nord-westlich von der Stadt Regensburg, einem Schnittpunkt dreier unterschiedlicher Naturräume:
  • Jura mit Kalkböden
  • Ausläufer des Bayerischen Waldes mit Granit und Gneisen
  • unterbayerisches Hügelland mit teils sehr fruchtbaren Ackerböden

Die unterschiedlichen Lebensräume bieten eine große Standortvielfalt für Pflanzen und Tiere.

  • Im Norden, auch der nördlichste Punkt der Donau, befinden sich mit dem Landschaftsschutzgebiet Winzerer Höhen und den Naturschutzgebieten Brandlberg und Keilstein besonders herausragende und wertvolle Gebiete mit einem einmaligen Artenschatz.
  • Im Süden liegen zum Beispiel das Naturschutzgebiet Max-Schultze-Steig und der Aubachpark.

Ziel

Ziel im Modellgebiet ist es, zum einen Lebensräume in der Feldflur zu erschaffen und anderseits einen Verbund dieser Habitate in der Fläche zu erreichen. Von unterschiedlichen Lebensräumen profitiert die Tierwelt. Großflächige Blühflächen, Brachen und Äcker wurden mit Ackerrandstreifen, Hecken und Graswegen vernetzt. Sommer wie Winter stehen die diversen Lebensräume im Verbund zueinander. Einzelne Habitate zu vernetzen, verbessert entscheidend den Lebensraum.

Im Gebiet wurden zusammen mit Landwirten, Jägern und dem Markt über 120 Maßnahmen umgesetzt:

  • Entstanden sind 80 Hektar Wildlebensräume in der Feldflur.
  • Die Maßnahmen sind auf einer Länge von 18 Kilometern über Trittsteine wie Gras Wege, Ranken und Hecken miteinander vernetzt.

Im Wildlebensraum-Modellgebiet Lappersdorf Pettendorf wird so beispielhaft gezeigt, wie Lebensräume mit den beteiligten Akteuren und Förderungen verbessert, geschaffen und verbunden werden können. Bei Führungen und Schulungen dient das Modellgebiet als Vorbild und zeigt wie die Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden können.

Tierische Erfolge

Fasane, Feldhasen, Wachteln

Fasane und Feldhasen werden häufig gesehen. Das jüngste Vorkommen von Wachteln spricht für die Funktionalität der Lebensraumverbesserung.

Rebhuhn im GrasZoombild vorhanden

© M. Schäf

Rebhühner
Erstmals seit mehr als 15 Jahren wurden im Frühjahr 2020 wieder Rebhühner in Lappersdorf gesichtet. Ihr Vorkommen unterstreicht den richtigen Weg, der hier gegangen wird. Rebhühner sind anspruchsvoll. Die Feldvögel brauchen strukturreiche, offene Kulturlandschaften mit mehrjährigen Strukturen als Deckung und Nisthabitat und offenen, insektenreichen frisch angesäten Kulturen für die Aufzucht der Küken. Sie können als Schirmart für zahlreiche typische Arten der offenen Kulturlandschaft betrachtet werden: werden ihre Ansprüche erfüllt, nimmt die Artenvielfalt zu.

Informationen zum Rebhuhn - LfL Externer Link

Feldsperlinge, Stieglitze, Wildbienen

In Lappersdorf bieten die mehrjährigen Blühflächen Feldsperlingen, Stieglitzen und Wildbienen einen sicheren und nahrungsreichen Lebensraum. Das Vorkommen all dieser Tierarten spricht für den Erfolg der gemeinsamen Bemühungen.

Hummel auf Wilder Karde

© H. Volz, LfL

Stieglitze im Winter

© C. Janko, LfL

Feldhase im Stoppelfeld

© M. Schäf

Distelfalter auf Blüte

© S. Heinz, LfL

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