Gewässer sollen guten ökologischen Zustand erreichen
Demonstrationsbetriebe in den Landkreisen Regensburg und Schwandorf

Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist, bis spätestens 2027 für die Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreichen. Die Landwirtschaft ist dabei gefordert, ihren Nährstoffeintrag (besonders Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutzmittel) zu reduzieren.

Ein bayernweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch. Die teilnehmenden landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Praxisbetriebe zeichnen sich durch gewässerschonende Bewirtschaftungsweisen aus. Sie informieren in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit Gewässern und Grundwasser, Boden, Klima.

Das Angebot richtet sich vor allem an

  • Landwirte,
  • Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen,
  • Berater und Auszubildende in der Landwirtschaft,
  • Fachbehörden der Ländlichen Entwicklung, Umwelt- und Wasserwirtschaftsverwaltung,
  • interessierte Besuchergruppen.

Landkreis Regensburg

Demonstrationsbetrieb Otto Obermeier, Grub

Betriebsspiegel:

  • Geographische Lage: Am östlichen Rand des Oberpfälzer Jura
  • Betriebstyp: Ackerbaubetrieb
  • Betriebsflächen: 70 Hektar
  • Fruchtfolge: Winterweizen, Wintergerste, Silomais/Winterraps
  • Relevante Betriebszweige: Ackerbau

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Der Betrieb der Familie Obermeier liegt nördlich von Regensburg im Jurakarst. 45 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt im Wasserschutzgebiet. Wasserschutz hat deswegen in der Produktion schon seit jeher hohe Priorität.
  • Durch Kooperationsvertrag mit dem Wasserversorger verpflichtet sich der Betrieb, alle landwirtschaftlichen Nutzflächen nach der Hauptfruchternte durch Winterkulturen oder durch Zwischenfrüchte wieder zu begrünen.
  • Bei der Aussaat von Reihenkulturen setzt der Betrieb auf Mulchsaat, um die Bodenerosion zu reduzieren. Außerdem wird durch die Verwendung von TBA-freien Pflanzenschutzmitteln beim Maisanbau ein weiterer Beitrag zum Trinkwasserschutz geleistet.

Demonstrationsbetrieb Johannes Weig, Kiefenholz

Betriebsspiegel:

  • Geographische Lage: Schwemmland Donau
  • Betriebstyp: Ackerbaubetrieb
  • Betriebsflächen: 60 Hektar
  • Tierhaltung:
  • Fruchtfolge: Winterweizen, Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais
  • Relevante Betriebszweige: Ackerbau

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Neben den tiefgründigen Böden der Donauauen bewirtschaftet der Betrieb auch Flächen mit sehr geringen Humusauflagen. Diese Flächen zwischen Kiefenholz und Oberachdorf erfordern eine umsichtige Bewirtschaftung, insbesondere da sich in diesem Gebiet die Wasserversorgung der Stadt Wörth a.d.Donau befindet.
  • Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen stellen den Betrieb immer wieder vor besondere Herausforderungen. Seit vielen Jahren wird mit der Stadt Wörth a.d.Donau zusammengearbeitet, um die Grundwasserversorgung in Sachen Nitratgehalt gut aufzustellen.
  • Regelmäßige N-Min-Beprobung, der Anbau von Zwischenfrüchten und der Einsatz von stabilisierten Düngern wird von Seiten des Wasserversorgers gefördert und verschafft den Landwirten pflanzenbauliche Vorteile.

Demonstrationsbetrieb Ludwig Lichtinger, Petzkofen

Betriebsspiegel:

  • Geographische Lage: Randbereich zwischen Regensburger Gäu- und Hügelland
  • Betriebstyp: Ackerbaubetrieb
  • Betriebsflächen: 70 Hektar
  • Fruchtfolge: Kartoffeln, Winterweizen, Zuckerrüben

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Der Erosionsschutz bei Kartoffeln wird auf dem Betrieb durch vermehrte Starkregenereignisse immer wichtiger.
  • Ausgangspunkt für den Demonstrationsbetrieb war ein Projekt der Initiative boden:ständig (2017 bis 2019). Im Rahmen dieses Projekts hatte Lichtinger mit Hilfe des Landwirts Thomas Koller aus Landshut ein Verfahren zur Mulchsaat bei Kartoffeln eingeführt.
  • Nach der Getreideernte wird gepflügt. Anschließend werden die Kartoffeldämme gezogen und die Zwischenfrucht auf die neugeformten Dämme gestreut. Im Frühjahr werden die Kartoffeln in die bereits vorhandenen Dämme gelegt. Durch die Zwischenfrucht sind die Dämme über den Winter bei Starkregenereignissen gut gesichert und die Mulchauflage im Frühjahr bietet zusätzlichen Schutz.

Landkreis Schwandorf

Johann Hösl, Oberviechtach

Betriebsspiegel:

  • Geographische Lage: Oberpfälzer Wald
  • Betriebstyp: Milchviehbetrieb
  • Betriebsflächen: Ackerbau und Grünland
  • Tierhaltung: Milchviehhaltung mit Jungviehaufzucht
  • Fruchtfolge: Mais - Getreide - Kleegras
  • Relevante Betriebszweige: Biogasanlage, Heutrocknung

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Der Betrieb hat eine Heutrocknungsanlage, die mit der Abwärme der Biogasanlage gespeist wird. Zum Erosionsschutz werden Zwischenfrüchte angebaut. Durch Kleegrasanbau wird der Anteil an Silomais in der Fruchtfolge so weit wie möglich reduziert.

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